Tablets – hat ihr letztes Stündlein geschlagen?

Sie waren der Trend schlechthin, jeder wollte eines: Tablets. Seit der Erstveröffentlichung hat sich ein regelrechter Boom entwickelt; Ob chatten, lesen, surfen, nach Seiten suchen, auf denen man Wettanbeiter vergleich kann, Fotos zeigen oder Netzwerken – Tablets galten einst als das Multitasking-Talent schlechthin, das zu allem und zu jeder Zeit fähig ist.

Apple – immer die Nase vorn

Zwar gab es bereits zu Beginn der 1990er Jahre erste Firmen, die Tablets auf den Mark brachten, doch die Verbraucher blieben höchst zurückhaltend mit den neuen mobilen Endgeräten – ein Erfolg blieb aus. Mal wieder war es der Marketing- und Multimedia-Gigant Apple, der 2010 mit dem iPad und dessen Stiftbedienung eine Lawine loslöste, von der Unternehmen wie Samsung, Sony oder Nokia schnell mitgerissen wurden. Bis September 2014 brachte Apple 237 Millionen iPads unter die Verbraucher, und als auch die Konkurrenz mitzieht mit dem Tablet-Trend, leidet sogar die PC-Industrie darunter.

Doch jede Welle bricht einmal, und wie es aussieht, ist auch jene Trendwelle der Tablets langsam am Auslaufen. Zwar läutete Steve Jobs mit seinem iPad eine „Post PC Ära“ ein, doch diese wandelt sich so langsam weg von einer Tablet-Ära hin zum Zeitalter der „Phablets“. Dieser Begriff geistert durchs Netz und bezeichnet die Generation der immer größer werdenden Smartphones, die heute angesagter denn je sind. Den Anfang machte Android, dicht gefolgt vom Windows Phone von Microsoft – beides mobile Endgeräte mit 5 Zoll-Display.

Mehr Entertainment als Alltagsnutzen

Ein wichtiger Punkt, warum sich viele Verbraucher zunehmend eher für ein Smartphone statt für ein Tablet entscheiden, ist die Nutzung von Social Media Postings, die sich auf einem Smartphone einfach viel besser und einfacher nutzen lassen. Auch die Kamera-Funktion und die Bedienung der meisten Apps und Spiele sind auf den kleineren Smartphones schlichtweg bequemer als auf einem Tablet.

Ein weiterer Grund für die schwindende Beliebtheit von Tablets ist ihr nicht ganz zu Unrecht zugeteiltes Image als Entertainmentgeräte, die sich weniger zu Arbeiten eignen. Außerdem gelten die sogenannten Ersatzzyklen, also die Zeitspanne, in der der Verbraucher sich ein neues Gerät zugelegt als lang. Kein gutes Geschäft also für die Tablet-Industrie!

Hinzu kommt die Konkurrenz von 2-in-1 Geräten, die vor allem von Microsoft und dem Surface geprägt werden. Diese auch unter dem Namen Detachables angebotenen Endgeräte sind eine Kombination aus  Notebook und Tablet, bei denen Bildschirm und Tastatur nicht fest verbunden sind. Beides lässt sich mit einem Handgriff ganz einfach voneinander trennen.

Wie geht es nun aber weiter für die einst so beliebten Tablets?

Ganz verschwinden werden sie wohl nie, denn sie sind platzsparend, haben ein großes Speicher- und Arbeitsvolumen, benötigen keine Tastatur und sind bedienungsfreundlich. Doch um die Nase vorn zu haben und die „große“ Konkurrenz PC und Laptop auszustechen, müssen Tablets noch multitaskingfähiger werden und auch die Leistung muss sich verbessern. Doch wer weiß, vielleicht gibt es in naher Zukunft bereits das nächste Produkt, das dann sowohl Tablet als auch Smartphone auf die Ersatzbank zwingt?

 

Author: Marie